Visé / Belgien - Hochwasser Gefahrenabwehrübung von Protection Civile und THW

In dem kleinen belgischen Ort Visé, gelegen an der Maas zwischen Lüttich und Maastricht, fand am 24. März eine erste gemeinsame Einsatzübung der belgischen Protection Civile und des deutschen Technischen Hilfswerks (THW) statt.


Ausgangssituation war eine Hochwasserlage an der Maas, wie sie in den Jahren 1993 und 1995 bereits Realität war. Weite Landstriche an den Ufern der Maas waren damals überflutet, viele Menschen der Region betroffen. Sie wurden entweder evakuiert oder mittels Booten mit dem Notdürftigsten versorgt. Bereits damals war das Technische Hilfswerk zur Gefahrenabwehr und Hilfeleistung an der Maas – jedoch im Bereich Maastricht - also in den Niederlanden, eingesetzt. Jetzt übten die Einsatzkräfte die Gefahrenabwehr in Belgien.


Deutlich über 100 Einsatzkräfte brachten in Visé schwere Pumpen zum Beseitigen von Überflutungen in Stellung, sicherten die Stromversorgung an den Einsatzstellen und setzten Mehrzweck-Arbeitsboote ein, um die betroffenen Personen "zu retten" sowie dringend benötigte Hilfsgüter auf dem Wasserweg zu den Schadenstellen zu transportieren. Hand in Hand arbeiteten die Einsatzkräfte der belgischen Protection Civile aus dem Standort Crisnée (in der Nähe von Lüttich) mit den deutschen Spezialisten des THW.


Folgende Kräfte setzte das THW bei dieser grenzüberschreitenden Übung ein: Fachgruppen (FGr) Wasserschaden/Pumpen aus den Ortsverbänden Euskirchen und Simmerath, die FGr Wassergefahren aus den OV Hürtgenwald und Jülich, die FGr Elektroversorgung aus dem OV Aachen sowie die FGr Beleuchtung aus dem OV Schleiden. Die Führung der THW-Kräfte erfolgte durch den Zugtrupp des Technischen Zuges OV Herzogenrath mit Zugführer Lutz Förster an der Spitze. Als übergeordnete Führungsstelle und Schnittstelle zur Führungsstelle der Protection Civile wurde die FGr Führung/Kommunikation des OV Jülich unter der Leitung von Jerome Rix eingesetzt. Als Fachberater THW in der Einsatzleitung der Protection Civile fungierte Burkhard Aehlich vom THW OV Euskirchen. Die THW-Kräfte wurden von der Protection Civile als "Einsatzabschnitt THW" geführt.


Die belgische Protection Civile ist – wie das THW – eine staatliche Einrichtung der Gefahrenabwehr und Daseinsvorsorge und dem Innenministerium unterstellt. Sie arbeitet sowohl mit hauptberuflichen wie mit ehrenamtlichen Kräften vornehmlich im technischen Bereich des Katastrophenschutzes in Belgien.


Diese erste Gemeinschaftsübung von Protection Civile und THW erfolgte im Rahmen der Intensivierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Zuge des Anrainerstaatenkonzeptes des THW.


Auch unabhängig von den Mechanismen der EU wurde und wird seit vielen Jahren im Dreiländereck grenzüberschreitende Hilfe vom Technischen Hilfswerk im Rahmen der Nachbarschaftshilfe geleistet. Ob starke Beleuchtungskomponenten in Heerlen (Niederlande) oder Bergungstaucher in Kelmis (Belgien) benötigt werden. Stets sind die Einsatzkräfte des THW zur Stelle und leisten die geforderte Unterstützungsleistung.


Die jetzige Einsatzübung in dem Örtchen Visé an der Maas diente der praktischen Erprobung der Zusammenarbeit der belgischen und deutschen Einsatzkräfte. Die Kommunikationswege wurden erprobt und das Zusammenspiel der technischen Komponenten getestet.


THW-Geschäftsführer Wolfgang Friebe aus Aachen konnte gemeinsam mit dem Leiter der Protection Civile Crisnée, Colonel Nicolas Tuts, während der Übung die Direktorin der Protection Civile, Frau Sabot (Brüssel), sowie den THW-Landesbeauftragten für Nordrhein-Westfalen, Herrn Dr. Schliwienski aus Düsseldorf, als hochrangige Gäste begrüßen. Sie überzeugten sich vor Ort, gemeinsam mit weiteren offiziellen Gästen von Feuerwehren und Polizei aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland, persönlich von den Leistungen der Einsatzmannschaften und von der guten Zusammenarbeit.


Im Anschluss an die Einsatzübung wurden die Einsatzmannschaften nach Crisnée in die dortige Kaserne der Protection Civile verlegt. Dort erfolgte eine erste Nachbesprechung der Einsatzkräfte und die Verpflegung der Übungsteilnehmer.





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