CHRONIK DES THW ORTSVERBAND SCHLEIDEN 1965 - 2015

 

Die 60er Jahre

Im Jahr 1965 wurde der THW OV Hellenthal von zwölf engagierten Bürgern gegründet. Der 1. Ortsbeauftragte war Fritz Poensgen aus Hellenthal. Seine Amtszeit dauerte von 1965 bis1968. Als Unterkunft diente der Keller unterhalb der alten Turnhalle in Hellenthal ; dort hatte man einen Unterstellplatz für den VW Bus und einen Schulungsraum, in dem man sich gegenseitig die ersten Knoten, Stiche und Bunde mittels Schautafeln und der „Helferfibel“ beibrachte.

Im Jahr 1968 gab es zwei wichtige Veränderungen im noch jungen OV Hellenthal. Fritz Poensgen legte Anfang 68 aus privaten Gründen sein Amt als Ortsbeauftragter nieder. Sein Nachfolger wurde Franz Franzen aus Udenbreth, einer der Mitgründer des OV´s. Seine Amtszeit dauerte von 1968 bis 1985.

Mitte des Jahres 1968 musste die Unterkunft gewechselt werden, da sie mittlerweile zu klein geworden war. Man zog nun nach Schnorrenberg (Gemeinde Hellenthal) in die Alte Schule um. Jetzt waren zwar die Räumlichkeiten großzügiger als in Hellenthal, aber leider hatte man nun keine Möglichkeit, in unmittelbarer Nähe der neuen Unterkunft die Fahrzeuge unterzustellen. So wurde der VW Bus in Udenbreth in einer Garage und der neue Mannschaftslastwagen (MLW) des OV in Hellenthal in einer Scheune untergestellt. Ende 1968 hatte der OV Hellenthal dann auch seinen ersten Einsatz: Im benachbarten Gemünd, in der Uferstraße, gefährdeten neun Pappeln mit einer Höhe von ca. 40 m mehrere Wohnhäuser und Leitungen der Kreis Energie Versorgung. Die Fällarbeiten wurden vom OV Hellenthal durchgeführt.



Die 70er Jahre

Anfang des Jahres 1970 bekam der OV einen neuen Gerätekraftwagen (GKW), der wegen Platzmangels in der Scheune eines Landwirts in Udenbreth untergebracht wurde. Im August 1970 kam es zu einem weiteren spektakulären Einsatz. Man sprengte auf einem Fabrikgelände in Blumenthal einen 30 m hohen Schornstein. Zu dieser Zeit hatte der OV Hellenthal noch einen eigenen Sprengtrupp. Es folgten in den 70er Jahren zahlreiche weitere Einsätze. Im Jahr 1975 staute der OV beispielsweise die Olef für Vorführungen und Präsentationen im Rahmen des Festprogramms anlässlich der 400-Jahr-Feier der Stadt Schleiden. Als der OV seinen Technischen Zug mit den Fahrzeugen komplettiert hatte, musste man sich wieder nach einer neuen Unterkunft umsehen, da die Fahrzeuge an einem Ort zusammengefasst werden sollten. Daher zog der OV Hellenthal im Jahr 1979 von Schnorrenberg nach Hollerath um. Dort hatte der Bund eine Fahrzeughalle angemietet. Nun konnten der Bus, die GKW I und II, sowie das Schlauchboot an einer Stelle untergebracht werden. Ein Nachteil der neuen Unterkunft war allerdings, dass es dort keine Verwaltungsräume gab. So wurden die ersten Dienste in der neuen Unterkunft dazu genutzt, um ein Büro oberhalb der Werkstatt zu errichten.


Die 80er Jahre

Im Sommer 1981 baute der OV Hellenthal im Rahmen einer Wochenendübung auf dem Kronenburger See einen Tonnensteg von 105 m Länge. 1982 nahm der OV Hellenthal zum ersten Mal in Vogelsang an einem Leistungswettbewerb der Bergungszüge der Kreise Düren und Euskirchen teil und belegte auf Anhieb den ersten Platz. Weil zwischenzeitlich auch die Unterkunft in Hollerath zu klein geworden war, zog der OV 1985 nach Schleiden -Oberhausen um, wo das THW eine Fahrzeughalle mit Verwaltungsgebäude angemietet hatte. Zu diesem Zeitpunkt wurde der THW Ortsverband Hellenthal in den THW Ortsverband Schleiden umbenannt. Zeitgleich gab es einen Führungswechsel, da Franz Franzen aus Altersgründen sein Amt als Ortsbeauftragter niederlegte. Seit 1985 bis zum heutigen Tag ist Richard Schwarzer aus Hellenthal der Ortsbeauftragte des OV Schleiden. Im Jahre 1988 wurde der OV Schleiden von einem technischen Zug auf zwei technische Züge erweitert.


Die 90er Jahre

Ab 1992 hat der OV Schleiden zu den bisherigen Inlandseinsätzen auch Auslandseinsätze, unter anderem in Afrika (Ruanda, Somalia, Zairé), Osteuropa (Rumänien, Russland) und beim Hochwassereinsatz in den benachbarten Niederlanden geleistet. 1993 wurde im OV Schleiden eine Jugendgruppe gegründet. Im Jahr 1994 erwarb der Bund das Unterkunftsgelände in Oberhausen. Die nun möglichen Umbaumaßnahmen dauerten gut ein Jahr, bis 1995 die Unterkunft offiziell dem THW übergeben werden konnte. Ebenfalls im Jahr 1995 wurde auch im OV Schleiden das THW Neukonzept umgesetzt: Ein Technischer Zug wurde abgegeben; dafür erhielt der OV eine Fachgruppe Infrastruktur. Von nun an hatte man noch einen Bus, zwei GKWs, einen MLW für die Fachgruppe und ein Jugendgruppenfahrzeug zur Verfügung.


Die heutige Zeit

Im Jahr 2002 hat der OV Schleiden seinen bis dahin größten Inlandseinsatz während des Hochwassers entlang der Elbe absolviert. Seitdem waren außerdem zahlreiche Einsätze u.a. mit Vermisstensuchen erforderlich. Für die neue Gruppe „Örtliche Gefahrenabwehr“ wurde zwischenzeitlich über die THW Helfervereinigung ein neuer Gabelstapler sowie ein Tieflader beschafft.

Im Jahr 2003 wurde der Ortsverband Schleiden von der Polizeileitstelle Euskirchen zu einem Absturz eines Kleinflugzeuges im Raum Kall-Krekel alarmiert. Vermisstensuche und Bergen der Trümmerteile gehörten zu den Einsatzaufgaben. Zum Bergen der Tragfläche die sich in einem Baum befand wurde der Sprengtrupp des THW Neuss nachalarmiert.

Ebenfalls im Jahr 2003 wurde ein weiteres THW Neukonzept realisiert. Der OV Schleiden gab nun seine Fachgruppe Infrastruktur ab und erhielt die Fachgruppe Beleuchtung zugeordnet. Die Fachgruppe Beleuchtung wurde im Jahr 2004 mit einem Lichtmastanhänger (Lima) ausgerüstet.

Im Jahr 2004 wurde das THW Schleiden zur Vermisstensuche eines 8 jährigen Mädchen zum Freilinger See angefordert. Zusammen mit der DRK-Rettungshundestaffel und Tauchern vom DLRG sowie vom THW aus Aachen und Düren, konnte das Mädchen leider nur noch Tod geborgen werden.

Ebenfalls konnte bei einer Vermisstensuche die Person nur noch Tod in Weilerswist aufgefunden werden.

Im Jahr 2005 unterstütze das THW die Polizei bei zahlreichen Autbahnkontrollen auf der BAB A1.Der Ortsverband des THW Schleiden hat beim Weltjugendtag 2005 in Köln mehr als 1200 Einsatzstunden absolviert. Bei der 40 Jahrfeier 2005 überreichte der THW Landesbeauftragte des Landes NRW Dr. Schliwienski dem Ortsverband Schleiden ein neues Führungsfahrzeug.

Über 300 Einsatzstunden mit insgesamt 30 eingesetzten Helfern war der THW Ortsverband bei Kontrollstellen an dem Grenzübergang Aachen-Lichtenbusch während der Fussball WM 2006 im Einsatz. Ebenfalls wurde 2006 die Feuerwehren im Kreis bei zahlreichen Bränden mittels der Fachgruppe Beleuchtung angefordert. In 2006 wurde der 30 Jahre alte IKW der Jugendgruppe ausgesondert und dafür bekam der Ortsverband einen neuen Mannschaftstransportwagen.

 

Im Jahr 2007 wurden die Helfer des Ortsverband Schleiden zum Hochwassereinsatz und Abstützeinsatz im Kreis Euskirchen alarmiert. Zum Großeinsatz 2007 beim G8 Gipfel in Heiligedamm war der THW Ortsverband Schleiden ebefalls vor Ort gewesen.

 

Im Jahr 2008: Unterstützung beim Rheinischen Fußballderby Bayer Leverkusen gegen den 1. FC Köln. Für die Polizei wurde der Hauptweg von der S-Bahn zum Stadion aus Sicherheitsgründen ausgeleuchtet. Bei der Loveparade in Dortmund unterstützte der Zugtrupp die Einheiten vor Ort als Lotsendienst. Nach einem Schneefall auf der Autobahn A1 wurden die Auf- und Abfahrten von liegengebliebenen LKW´s freigeräumt. Das THW Schleiden unterstützte die Kriminalpolizei beim Wohnhausbrand in Kommern mit Ausleuchten- und Abstützarbeiten. Die THW Helfer aus Schleiden nahmen auch bei Dreharbeiten eines RTL 2-Teilers auf der Dahlemer Binz teil, wo Sie neben Schauspielern wie Heiner Lauterbach, Armin Rhode oder Ursula Karven beim Film „Der Vulkan“ mitwirkten.

 

In 2009 waren die THW Helfer aus Schleiden beim Hochwassereinsatz mit Sandsäcken in Jülich im Einsatz sowie beim Abstützeinsatz einer Bruchsteinmauer an der Bahnschiene in Kall-Urft im Einsatz. Neben Schleiden waren noch die Kameraden aus Euskirchen und Hürtgenwald mit im Einsatz in Urft. Beim Einsturz des Kölner Stadtarchiv leistete das THW Schleiden,zahlreiche Einsatzstunden beim Ausleuchten und Bergen von Sachwerten (historische Bücher).

Im Jahr 2010 kam es im Bonner Stadtteil Mehlem zu Starkregen und Gewitter. Ein normal höchstens knietiefer Bach wurde innerhalb von Minuten zum reissenden Fluß. Dort wurden die THW Helfer aus Schleiden mit 800 gefüllten Sandsäcken angefordert um die Kameraden vor Ort zu unterstützen. Ein Einsatz anderer Art war die Unterstützung mit dem Lichtmastanhänger bei einer Außenwette bei Wetten Dass in Aldenhoven.

 

Im Januar 2011 wurden wieder der Ortsverband Schleiden zum Sandsackverbau diesmal nach Zülpich-Lövenich alarmiert. Die verbauten 800 Sandsäcke, wurden nachdem Einsatz direkt wieder von den Helfern neubefüllt. Die Fachgruppe Beleuchtung des OV Schleiden wurden zur Unterstützung beim Großbrand in den Nordeifelwerkstätten in Zülpich–Ülpenich im Jahr 2011 alarmiert.


Vermisstensuche nach Stromausfall im Besucherbergwerk. So lautete die Nachricht durch die Kreisleitstelle über den Funkmeldeempfänger (FME) für die Helfer des THW Schleiden. Hierbei handelte es sich um eine Alarmübung im Jahr 2012. Zwei Helfer waren bei einer KFZ-Überführung nach Genua mit dran beteiligt. Diese Fahrzeuge wurden dann per Fähre nach Tunesien verschifft. Abstützeinsatz des THW Hürtgenwald und Schleiden an einem Wohnhaus in Gemünd-Mauel mittels Abstütz-System-Holz.

 

Im Jahr 2013 absolvierte der OV in unserer Region folgende Einsätze: Beleuchtungseinsatz (Bereitstellungsraum) beim Höhner-Konzert in Gemünd. Beleuchtungseinsatz beim Bootsunfall auf dem Rursee in Woffelsbach. Den größten Einsatz leistete man beim Jahrhunderthochwasser in Magdeburg. Dort leitete der Zugtrupp den Beleuchtungszug NRW nach Magdeburg. Die Beleuchtungsgruppe aus Schleiden war ebenfalls vor Ort. Die Bergungsgruppe lieferte zusammen mit weiteren Kameraden 50.000 Sandsäcke nach Schönebeck. Ende 2013 bekam der Ortsverband einen Mehrzweckkraftwagen (MzKW) für die 2 Bergungsgruppe. Der „alte“ Gerätekraftwagen II wurde nach 28 Jahren ausgesondert. Dazu wurde in Eigenleistung das Vordach des Schleppdach abgebaut, damit das neue Fahrzeug in die KFZ-Halle passte.

 

Im Jahr 2014 wurde das THW Schleiden zu folgenden Einsätzen alarmiert: Unterstützung beim Abstützeinsatz in Hergarten (Kreis Düren). Räumung einer Cannabisplantage ebenfalls in Düren. Hochwassereinsatz in Stolberg. Sandsacklieferung für das Stadtgebiet in Euskirchen. Ausleuchten und Abstützen beim Einsturz eines Hallendach in Mechernich-Obergartzem. Brückenabstützung in Nierfeld. Die marode Fußgängerbrücke aus Holz wurde fachgerecht vom THW abgestützt.Wie in jedem Jahr unterstützt das THW Schleiden den OXFAM TRAIL WALKER Lauf im ostbelgischen Eupen und den ARLV beim CHIO Reitturnier in Aachen. Im selben Jahr nahm die Jugendgruppe das erste Mal an einem Bundesjugendlager in Mönchengladbach teil. Der Ortsverband plante und leitete den Aufbau und die Durchführung des Familienfestes anlässlich des Bundesjugendlager am Borussia-Park in Mönchengladbach.


Im Jahr 2015:

Seit Anfang des Jahres sind jetzt alle Fahrzeuge mit Digitalfunk ausgestattet. Der Ortsbeauftragte Richard Schwarzer, feierte im April sein 30 jähriges Dienstjubiläum. Die örtliche Helfervereinigung konnte zwei Wechselbrücken und eine Lafette beschaffen. Die die Helfer in Eigenleistung so herrichteten das die beiden Wechselbrücken mittlerweile auch Einsatzbereit sind. Durch mehrere gemeinsame Übungen und Einsätze des THW OV Schleiden wurde in der jüngeren Vergangenheit die Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen, dem Deutschen Roten Kreuz und den Feuerwehren optimiert und soll auch zukünftig im Interesse der Bürgerinnen und Bürger intensiviert werden. Im Mai 2015 werden die Feierlichkeiten zum 50 jährigen Jubiläums stattfinden.