Kall-Krekel - Flugzeugabsturz in der Eifel

Sprengtrupp des THW-Neuss sprengte Baum zum Bergen einer Tragflaeche-


Am 05.12.2003 wurden die Ortsverbaende Schleiden und Euskirchen gegen 02:45 Uhr von der Polizeileitstelle Euskirchen alarmiert.

"Absturz eines Kleinflugzeuges im Raum Kall-Krekel", "Suchen und Bergen eines Flugzeuges sowie der Insassen", so lautete der Einsatzbefehl. Zunaechst hielten die schnellstens zur Unterkunft geeilten Helfer den Alarm fuer eine uebung, doch schnell war klar, dies ist ein Realfall.

Nach Angaben der Polizeileitstelle Euskirchen war eine Cessna am Nachmittag vom Flugplatz Bonn-Hangelar als Schulungsflug gestartet. An Bord der Maschine befanden sich der Fluglehrer und sein Schueler. Nachdem die Maschine nicht zum erwarteten Zeitpunkt zurueck war, nahm man zunaechst an, dass diese auf dem Flugplatz Dahlemer-Binz, der sich nur wenige Kilometer von der spaeter festgestellten Unfallstelle befindet, gelandet sei ohne eine Funkmeldung abzugeben.

Der Flugplatz Bonn versuchte wenig spaeter mit den Piloten ueber Handy Kontakt aufzunehmen, jedoch erfolglos. Anschließend wurde anhand der Flugbahnauswertung per Radar und einer GSM-Ortung die ungefaehre Absturzstelle im Bereich Kall-Krekel ausgemacht. Erst nachdem diese Daten vorlagen, konnten die Rettungskraefte des THW Schleiden und Euskirchen sowie die Feuerwehren der Gemeinde Kall alarmiert werden.

Bereits eine Stunde nach der Alarmierung wurde die Cessna nicht weit von der Bundesstrasse 258 in einem dichten Waldgebiet von einem Helfer des OV Schleiden entdeckt der gemeinsam mit einem Rettungshundefuehrer der DRK-Rettungshundestaffel Kall auf der Suche war. Der DRK-Einsatzleiter der Hundestaffel, Dr. Karl Schumacher, konnte kurze Zeit spaeter nur noch den Tod der beiden Piloten, die sich noch im Cockpit der Maschine befanden, feststellen. Jetzt hieß es fuer die Einsatzkraefte des THW zunaechst die Unfallstelle absichern und auszuleuchten bis das Bundesluftfahrtamt die Einsatzstelle frei gibt.

Am fruehen Morgen wurden dann zunaechst die beiden Toten durch die Feuerwehr geborgen, bevor man sich gemeinsam mit THW und Feuerwehr an den Abtransport der Cessna begab. Beim Absturz riss eine Tragflaeche des Flugzeug ab und verhing sich in der Baumkrone einer Buche.

Nach Begutachtung der Lage durch den Leiter des Forstamtes, Einsatzleiter der Polizei, THW und Feuerwehr kam man ueberein, dass ein Faellen des Baumes in Herkoemmlicherweise mit der Motorsaege eine zu hohe Gefahr fuer die Helfer bedeute, die Tragflaeche aber auf alle Faelle aus der Baumkrone geborgen werden muss.

Daher bot der THW-Zugfuehrer Elmar Puetzer den Einsatz eines THW-Sprengtrupp an, der den Baum mittels Sprengung umlegt.
Daraufhin wurde das THW durch den Einsatzleiter der Polizei beauftragt die Sprengung durchzufuehren.
Kurze Zeit spaeter wurde der Sprengtrupp des OV Neuss ueber die zustaendigen Geschaeftsstellen alarmiert.

Nur zwei Stunden spaeter traf der Neusser Trupp an der Einsatzstelle in der Eifel ein. Vor Ort wurde ueber den Sprengstoff, sowie die Zeit der Sprengung entschieden. Um 14:30 Uhr ertoente dann das erste Signal zur Sprengung. Nach dem die Helfer des OV Schleiden dem Sprengberechtigten bestaetigten, dass sich keine Personen im Gefahrenbereich befinden, konnte die Sprengung durchgefuehrt werden.

Nach einem dumpfen Knall, fiel die Buche in die berechnete Richtung. Anschließend begaben sich die Helfer des OV Schleiden daran die Buche zu zerlegen um einen Zugang zur Tragflaeche zu schaffen.

Gegen 17:00 Uhr rueckten alle Einsatzkraefte wieder in die Unterkuenfte ein. Die Polizei zeigte sich von den Einsatzmoeglichkeiten des THW, sehr beeindruckt. Bedenkt man, dass das Gebiet der Eifel vom Flugplatz Koeln-Bonn genutzt wird, um Verkehrsmaschinen in der Warteschleife zu halten, haette ein Flugzeugabsturz auch wesentlich schlimmere Folgen haben koennen.

Ber


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